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Lebenstraum e.V. übergibt Stadtverwaltung Zukunftswünsche von Kindern und Jugendlichen zum Thema Barrierefreiheit

Anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen hatte der Lebenstraum e.V. zu einer Protest-Veranstaltung am 5. Mai mit vielfältigem Bühnenprogramm eingeladen. Unter dem Motto „Gemeinsam auf die Barrikaden gegen alle Barrieren“ versammelten sich engagierte Teilnehmer*innen, um sich für eine barrierefreie Zukunft einzusetzen.

Die Veranstaltung begann mit einer Eröffnungsrede des Lebenstraum e.V. und einem Grußwort von Frau Katharina Brederlow, der Beigeordneten des Geschäftsbereichs Bildung und Soziales der Stadt Halle. Danach führte Stephan Brosch die zahlreichen Zuschauer*innen durch den Nachmittag mit einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm.  Von Sing- und Tanzvorführungen von Kitas und Schulen über musikalische Darbietungen von Bands wie Batucaca und Ganz Normal Anders bis hin zu einer Rolli-Tanzgruppe von Taktgefühl war für jeden Geschmack etwas dabei. Besondere Begeisterung lösten die Smookin Feetz von der Heinrich-Heine Schule beim Publikum aus. Aber auch die Vorführungen des Bazuka Gyms erstaunten Groß und Klein. 

Protestpostkarten offenbaren Schwachstellen bei der Barrierefreiheit

Auf Postkarten sammelten Kinder und Jugendliche aus Halle ihre Zukunftswünsche und bekannte Barrieren. Diese wurden dann im Rahmen der Veranstaltung an Toralf Fischer, den Behindertenbeauftragten der Stadt, übergeben. Auf diese Weise wollte der Lebenstraum e.V. nicht nur Aufmerksamkeit für bestehende Barrieren schaffen, sondern auch den Stimmen von Kindern und Jugendlichen Gehör und eine Bühne geben.

Die vielfältigen Wünsche der Kinder erstreckten sich über die Themen: Bildung, Bürokratie, Einzelhandel, Freizeit, Spielplätze, öffentlicher Raum, Gebäude, Rechte, Umwelt und Verkehr. Was die Kinder am meisten bemängelten, waren sowohl physische Barrieren im Verkehr als auch Barrieren im Kopf in bürokratischen Fragen sowie bei Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Konkrete Forderung stellten die Kinder besonders im Bereich Seebehindertenführung. So solle der Ausbau von Leitlinien in Shopping-Straßen, als auch der Ausbau sprechender Halte-stellen besonders schnell vorangetrieben werden.

Barrierefreiheit bleibt vor allem im öffentlichen Raum eine Grundvoraussetzung für Chancengleichheit. Die Kinder und Jugendlichen aus Halle machen klar, dass Integration nur dort statt-finden kann, wo alle Menschen zusammenkommen können. Spielplätze, Supermärkte, Kinos, Schulen oder Arztpraxen, welche Menschen den Zugang erschweren oder verunmöglichen, grenzen aktiv Menschen aus und gehören, laut den Zukunftswünschen der Kinder, der Vergangenheit an. Aber auch der schwierige Zugang zum regulären Wohnungs- sowie Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderungen, stößt der Hallenser Jugend bitter auf.

 

Birgit Dreger, Vorstand des Lebenstraum e.V.: „Uns ist wichtig zu betonen, dass Menschen nicht behindert sind, sondern behindert werden. Beispielsweise von einer Städteplanung, die Bedürfnisse von Menschen nicht mitdenkt, von einer Baustruktur, die Menschen ausschließt. Aber Menschen werden auch von Vorurteilen, sozialer Ungleichheit und Barrieren im Kopf ausgeschlossen. Wir wollen keine Zukunft, die Menschen ausschließt und die Gesellschaft separiert! Wir haben unsere Protestaktion initiiert, um in der Stadt einen Dialog zur barrierefreien Zukunft auszulösen und diese auch konkret zu fordern und zu gestalten!“ „Wir hoffen, dass die Zukunftswünsche der Kinder und Jugendlichen auch in der Stadtverwaltung ernst genommen werden.“ so Birgit Dreger weiter: „Wir sind zuversichtlich, dass Herr Fischer, die Wünsche an die entsprechenden Stellen weiterleitet und dadurch Aufmerksamkeit für das Thema der Barrierefreiheit quer durch die Ressorts erreicht.“

Danksagung

Mit Unterstützung konnte der Lebenstraum e.V. ein starkes Zeichen setzen und auf die Bedeutung von Barrierefreiheit als Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der Gesamtgesellschaft aufmerksam machen.

Das wäre allerdings ohne die Hilfe der zahlreichen Partner nicht möglich gewesen und deshalb möchten wir diese Gelegenheit nutzen, uns bei unseren Unterstützern zu bedanken. 

Danke an: die Kita Kinderland, das Bazuka Gym, Edeka Hallmarkt, Tonstudio Halle, Taktgefühl e.V., Schöpfkelle, StaarkeSaaleKinder e.V., Batucaca, Special Olympics Sachsen-Anhalt, Fleischrei Vollrath, Eismobil Meloni, Stephan Brosch, Heinrich-Heine Schule, Ganz Normal Anders, Aktion Mensch sowie alle Einrichtungen und Trägern, welche die Protestpostkarten mit den Kindern und Jugendlichen ausgefüllt haben!

Insgesamt war die Veranstaltung ein voller Erfolg und zeigte einmal mehr, wie wichtig es ist, sich für eine barrierefreie Welt einzusetzen. Der Lebenstraum e.V. und seine Partner haben mit diesem Event gezeigt, dass es möglich ist, gemeinsam etwas zu bewegen und Veränderungen anzustoßen. 

Wir sind gespannt darauf, was der angestoßene Dialog für praktische Auswirkungen findet.

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